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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Reisen in Corona Zeiten

Jetzt wird´s unangenehm sagt das blaue Marsmännchen vor mir und hält mir ein Stäbchen mit einem Wattebausch vor die Nase. In einem blauen Plastikanzug gekleidet, mit Maske und Plastikschild vor dem Gesicht, möchte der Arzt eine Probe für den PCR-Test entnehmen. 120€ kostet der Test pro Nase. Da können wir froh sein nur zu zweit zu sein. Erst einen Rachenabstrich, der einem das Frühstück fast noch einmal durch den Kopf gehen lässt und dann noch einen Nasenabstrich, der einem die Tränen in die Augen treibt. Der Arzt drückt mir einen QR-Code in die Hand und teilt mir mit, dass über den Code das Testergebnis abgerufen werden kann. 

Mammutbaum im Welzheimer Wald

Leider ist das nicht ausreichend, möchte der spanische Staat doch die Identität des Opfers, einwandfrei bewiesen haben, soll heißen, die Person, inklusive Reisepassnummer muss sich auf dem Testergebnis wiederfinden. Damit verursachen wir in der Praxis ein riesen Chaos. Zum einen ist es nicht möglich, das Testergebnis in der von der spanischen Regierung geforderten Form online zu erhalten und zum anderen kann der Zeitpunkt des Ergebnisses nicht garantiert werden. Um die Bescheinigung zu bekommen ist ein persönliches Erscheinen notwendig, eine Zusendung per Email, nicht möglich. Der Hinweis, dass wir immerhin 240€ für den Test bezahlen prallt emotionslos an der Arzthelferin ab. Das Ergebnis sei in einem anderen System und kann nur ausgedruckt zu Verfügung gestellt werden. So viel zur Digitalisierung Deutschlands. Mal ganz abgesehen vom CO2 Fussprint, noch einmal 50 Kilometer mit dem Auto durch die Gegend fahren und wieder einen Baum im Amazonas Regenwald abholzen. So wird das nix mit den Umweltzielen Frau Merkel! Aber der Gesundheitsminister hat ja im Moment auch ganz andere Sachen zu tun. Corona Impfstoff besorgen und das Volk zu belustigen stehen bei ihm an erster Stelle. Hat man in der Vergangenheit meist nur einen Hofnarr beschäftigt, tummelt sich in der Regierung mittlerweile eine ganze Horde, da verliert man dann leicht den Blick fürs Wesentliche. Dass Deutschland mit ihren Hofnarren nicht alleine da steht beweist das nächste Formular. Um in Spanien einreisen zu können benötigt man einen QR-Code den man, 48 Stunden vor Einreise, über ein Formular beim spanischen Gesundheitsamt, anfordern kann. In dem Formular wird nach einem PCR-Test gefragt. Damit keiner das Kreuz an der falschen Stelle macht, steht in dem Formular der Hinweis, dass die Frage nur mit „Ja“ beantwortet werden kann. Ja, so manchem muss einfach die Hand geführt werden um ein Kreuz an richtiger Stelle zu machen, wäre vielleicht auch eine Vorgehensweise bei der nächsten Wahl in Deutschland, sonst gibt das wieder so ein Fiasko wie beim letzten Mal.

Winter in Deutschland

Hat man dann das Ergebnis des PCR-Tests, das Gesundheitsformular richtig ausgefüllt und den QR-Code erhalten, kann man sich bei der Fluggesellschaft seines Vertrauens einchecken und hoffen, dass nicht noch das Wetter einem einen Strich durch die Rechnung macht. Es gilt, der PCR-Test darf, bei der Einreise nach Spanien, nicht älter als 72 Stunden sein. Bei eingeschneiter Startbahn und vereisten Flügeln können da schon schnell einmal ein paar Stunden Verzögerung auftreten. Entspanntes Reisen geht anders, aber wir sollen ja auch nicht reisen und zuhause bleiben. Nur, unser Zuhause ist im Moment auf La Palma und ehrlich gesagt, mit 35 Corona Infizierten, ist mir die Insel deutlich lieber als Deutschland, das allein in meiner Heimatstadt schon 40 Infizierte hat.

Waldspaziergang

Trotz all der Umstände hoffen wir, am Wochenende wieder auf unserer Katinka zu sein und unser Projekt weiter fortsetzen zu können. Die letzte Woche haben wir, trotz starken Einschränkungen, noch einige Menschen auf uns aufmerksam machen können. Die Ersatzteile, die wir bestellt haben und mitnehmen wollen, sind bis auf ein Paket angekommen. Beim letzten Paket hat uns wohl der Brexit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da wir mittlerweile die Zollabwicklung kennen, gehen wir davon aus, dass uns das Paket, immerhin seit 4 Wochen unterwegs, nicht mehr rechtzeitig erreichen wird. Wir packen also wieder unsere Koffer und verabschieden uns von unserer Familie, Bekannten und Freunden. Wie schön, dass wir auf unserer Katinka, was die Digitalisierung betrifft, High-Tech eingerichtet sind und den Kontakt zu unseren Freunden, halten können. Selbstverständlich kann auch jeder andere mit uns Kontakt aufnehmen wenn Fragen zu unserem Projekt auftauchen. Wir freuen uns darauf und werden gerne jede Frage beantworten sofern wir das können. In diesem Sinne, wie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Kommentare

  1. Wir wünschen Euch einen guten Flug und ein gesundes ankommen auf La Palma. Wir freuen uns auf weitere Reiseberichte und hoffen für uns Alle, daß es bald wieder einfacher wird zu reisen.

    Liebe Grüsse Joe & Elke Sy Saphira

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