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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Blick nach vorn

Als wir unseren Heimaturlaub planten, war eines klar, so schnell als möglich wieder auf unser Boot zurückzukehren. An einen Urlaub war sowieso nicht zu denken, war doch die „ToDo-Liste“ viel zu lang. Zudem kam noch hinzu, dass die Verschärfung der Corona-Situation, ein Treffen von Freunden und Bekannten, sehr schwierig machte. Auch das Treffen mit der Familie ist nach wie vor nur bedingt möglich, ja durch Corona Verdacht, welche sich alle samt als negativ herausstellen, unmöglich. Da wir uns immer nur einen begrenzten Zeitraum in Deutschland aufhalten, gewinnt der Aspekt „verpasste Chancen“, eine ganz neue Bedeutung. Immerhin konnte die oben genannte Liste weitestgehend abgearbeitet und unser Buch „Was ist eigentlich mit unserer Weltumseglung?“ fertiggestellt werden. Es ist nun im Handel, als E-Books und Taschenbuch erhältlich. In dem Buch wird der erste Teil unsere Reise durch das Mittelmeer beschrieben. 

Neues Buch auf Glenswelt

Eine erstaunliche Erkenntnis, die sich bei der Aufarbeitung für uns aufgetan hat ist die, dass wir im nach hinein, selbst bei den damals negativ empfundenen Ereignissen, nun auch positive Dinge sehen, die zum Teil sogar im Vordergrund stehen. Eine wunderbare Eigenschaft des menschlichen Bewusstseins, die uns nach vorne blicken lässt. Vielleicht auch die Hoffnung für alle diejenigen, die in der Corona Sackgasse stecken und von den „alternativlosen“ Maßnahmen, die von der Politik propagiert werden, so langsam die Schnauze voll haben. Im Übrigen ist für mich das Wort „Alternativlos“ schon jetzt das Unwort des Jahres 2021 und zeigt nur das eine, die Hilflosigkeit unserer politischen Führung, denn eins hab ich da draußen gelernt, eine Alternative gibt es immer. Entweder ist man zu faul danach zu suchen oder nicht intelligent genug sie zu finden. Beides kann auf einem Segelboot fatale Folgen haben, deshalb suche bis du sie findest. Im Moment scheint unsere Politik in der Suchphase zu sein, leider offensichtlich weit weg von einer intelligenten Lösung. Vielleicht sollten wir uns so langsam nach einer alternativen Politik umschauen, denn ein weiteres haben wir da draußen auch noch gelernt, eine zulange anhaltende Alternativlosigkeit schafft nur noch größere Herausforderungen. Nur mal so nebenbei erwähnt. 

Paketanlieferung auf italienisch

Unterdessen haben wir den Komfort einer Postadresse genutzt und diverses Equipment bestellt. Unter anderem, neben der schon vorhandenen Kurzwellenverbindung, werden wir in Kürze auch eine Satellitenverbindung zum Empfang von Wetterdaten und das Absetzen eines Notrufes auf hoher See, aufbauen können. Das verschafft uns eine zusätzliche Sicherheit für unsere anstehende Atlantiküberquerung. Auch nutzen wir die von unserem Verein Trans-Ocean angebotenen Micro-Seminare und haben schon online an einigen teilgenommen. Dieses Angebot können auch Crews die unterwegs sind nutzen, was die Vereinsarbeit, im Seminarbereich, noch effektiver macht. Eine tolle Sache wie wir finden. 

Ascha, Schneemann (mitte), Gaby

Trotz der Corona Krise sind wir darauf angewiesen unsere sozialen Kontakte zupflegen wenn wir sie schon nicht ausbauen können. Unser Projekt muss, wie sagt man so schön auf neudeutsch, „promotet“ werden. Vielleicht sind wir davon nicht so abhängig wie so manch jüngere Crew, die ihr Vorhaben auf finanziell wacklige Beine gestellt hat, dennoch hilft es uns, wenn auch nur bescheidene Einnahmen erzielt werden. Das geht nicht, wenn wir nicht über uns reden und uns präsentieren. Deshalb nutzen wir den durch Verordnungen stark eingeengten Rahmen aus. Sorry Herr Kretschmann, dass wir da nicht ihrer Linie folgen, aber dass Sie jemals zu unseren Unterstützern gehören werden, wage ich mal stark zu bezweifeln und in der Beziehung bleib ich altmodisch und halte es wie meine Oma, die immer zu mir gesagt hat „Helf dir selbst, dann wird dir geholfen“. Eine ganz andere Unterstützung erfahren wir dieser Tage, bei unseren Bekannten und Freunden. Der Zuspruch und die Anerkennung, die aus den Gesprächen herauszuhören sind, können als Unterstützung nicht genügend hervorgehoben werden. Es hilft uns ungemein an den von uns gesteckten Zielen festzuhalten und dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Noch mehr hilft es natürlich wenn man, so wie wir, ein bisschen unterernährt daher kommt. 

1870 gepflanzte Mammutbäume im Welzheimer Wald

Nach einer harten Tour in, von Schnee und Eis bedeckten Winterlandschaft im Welzheimer Wald, werden wir den Lammbraten mit „Rotkraut“ und Kartoffeln, in bleibender Erinnerung behalten. Gerne erzählen wir unsere Geschichte und freuen uns über jeden der sie hören will. Wir werden die verbleibende Zeit nutzen und mit bedacht und Eigenverantwortung nach vorne blicken. In diesem Sinn wünschen wir, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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