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Point Venus

Es ist der 3. Juni 1769. Kapitän James Cook, die Naturforscher Joseph Banks und Daniel Solander sowie der Astronom Charles Green stehen im schwarzen Sand und beobachten mit ihren Teleskopen den Venustransit. Der Schweiß rinnt in Strömen, denn es ist gnadenlos heiß. Die Sonne scheint und es ist keine Wolke am Himmel. Der Sand tut sein Übriges und die Temperaturen erreichen etwas über 30 °C. James Cook schreibt zu diesem Tag in sein Tagebuch: Point Venus mit Blick auf Moorea, Tahiti Dieser Tag erwies sich als so günstig für unseren Zweck, wie wir es uns nur wünschen konnten, es war den ganzen Tag über kein Clowd zu sehen, und die Luft war vollkommen klar, so daß wir jeden Vortheil hatten, den wir uns wünschen konnten, um den ganzen Durchgang des Planeten Venus über die Sonnenscheibe zu beobachten: wir sahen sehr deutlich eine Atmosphäre oder einen düsteren Schatten um den Körper des Planeten, der die Zeiten des Planeten sehr störte. Kontakte, insbesondere die beiden internen. Dr. Solande

Die Ostküste Sardiniens

Wir saßen in einem kleinen Restaurant an der Mole und warteten auf Peter, unseren Gast, der eine Woche mit uns segeln wollte. Es war um die Mittagszeit und ich hatte mich von Gaby überreden lassen zwei Hamburger zu bestellen. Auf der einen Seite hatten wir beide ein wenig Hunger und auf der anderen hofften wir damit die Zeit zu verkürzen bis Peter eintraf. Dick und fett lief das Ketchup durch die Serviette direkt auf mein frisch angezogenes T-Shirt und hinterließ einen scheußlichen Fleck. Prima dachte ich, der Tag kann nur noch besser werden. 

Warten auf Peter

Peter tauchte dann irgendwann einmal auf und wir fuhren mit unserem Beiboot zur Katinka. Leicht gestresst stand er dann da und erholte sich langsam von der anstrengenden Anreise. Mit dem Zug bis Mailand, weiter nach Genua, dann auf die Fähre nach Olbia und wieder mit dem Zug nach Cagliari. Zu guterletzt noch mit dem Bus nach Poetto raus, haben doch deutliche Spuren hinterlassen. Aber Peter ist hart im Nehmen und erholte sich schnell. Der Wind hatte inzwischen auf 10 Konten aufgefrischt und es setzte ein Schwell aus Südost in die Bucht, der die Abreisevorbereitungen etwas erschwerte. Geplant war die Westküste Sardiniens hinauf zu fahren und nach einer Woche Peter in Porto Torres abzuliefern, wo er die Fähre wieder nach Hause nehmen wollte. Der Wetterbericht sagte allerdings stetigen Wind aus Nordwest für die nächsten fünf Tage voraus, so dass die Westküste zu dieser Zeit nicht in Frage kam. Über die Ostküste waren es nach Porto Torres zwar 30 Seemeilen mehr, dafür waren für die nächsten drei Tage südliche Winde angesagt. Wir disponierten also um und setzten Kurs auf die Südostspitze Sardiniens, wo wir am Abend in der Bucht von Porto Giunco vor Anker gehen wollten. Wir erreichten die Bucht vor Sonnenuntergang und hatten somit optimale Segelbedingungen für den darauf folgenden Tag Richtung Norden. Gaby machte Spaghetti Bolognese, und die Gesichter hellten sich wieder auf. 



Am nächsten Morgen blieb der versprochene Südwind zunächst aus. Im Laufe des Tages frischte er auf und wir konnten ein gutes Stück der insgesamt 44 Seemeilen an diesem Tag unter Segeln zurück legen. In der Marina di Gairo, einer kleinen Bucht im Nirgendwo, warfen wir Anker, im glasklaren Wasser, auf 5m Sand. Ein leichter Schwell aus Südost setzte in die Bucht, aber wir waren alle sehr müde, so dass wir davon nach einer Weile nichts mehr mitbekamen. Am nächsten Morgen blieb der angekündigte Südwind erneut aus und wir fuhren die meiste Strecke unter Motor. Ziel war heute die Cala Liberotto, die uns vor dem morgigen Nordwind schützen sollte. Nach 42 Seemeilen, wovon wir nur knappe 5 Seemeilen gesegelt waren, erreichten wir die Bucht am frühen Abend. Für den nächsten Tag war eine Pause eingeplant und wir wollten uns ein bisschen die Gegend anschauen. Wir packten also unseren wasserdichten Sack und schwammen an Land , dort zogen uns um und wanderten durch Pinienwälder, vorbei an Hotels und Ferienwohnungen, zu einer netten Bar. Der Wind nördlich von uns hatte kräftig aufgefrischt und wir waren froh in der geschützten Bucht zu liegen. Peter hatte seine Seekrankheit gut im Griff und so war die gesamte Mannschaft wohlauf. 

Cala Liberotto Sardinien

Von der Cala Liberotto ging es am nächsten Tag weiter Richtung Olbia. Eine Restdünung vom Vortag und 10 Knoten Wind von Nord machten die Strecke beschwerlich. 15 Seemeilen südlich von Olbia,in der Spiaggia di Salinedda, fanden wir ein ruhiges Ankerfeld. Wir waren froh, dass die Etappe heute nicht so lang war. Hier in der Bucht war schon deutlich mehr los als in den Buchten die wir zuvor besucht hatten. Man spürt die nähe Olbias deutlich. Es lagen sehr viele Franzosen in der Bucht, die es von Korsika ja nicht sehr weit haben. Ein Kiter versuchte sein Glück, war aber noch etwas mit dem Gerät überfordert. Seine Frau begleitete ihn mit dem Beiboot. Plötzlich ein Aufschrei und das Dinghi stand steil in der Luft. Die Frau viel ins Wasser und das Boot machte sich selbständig und fuhr über die Bucht. Sie hatte die Notausleine nicht ums Handgelenk gemacht. Zwei Ankerlieger fingen das Boot wieder ein, der Rettungsdienst vom Strand ruderte heran, der Kiter wurde eingesammelt. Alles in allem eine riesen Aufregung, die letztendlich glimpflich verlief. 

Katinka Spiaggia di Salinedda

Am nächsten Tag liefen wir in Olbia im Stadthafen ein und machten an der Kaimauer fest. Der Mistral hatte die letzte Hoffnung zerstört, Porto Torres im Nordwesten der Insel, noch rechtzeitig zu erreichen. So war es für Peter besser hier in Olbia auszusteigen und nach einer Verbindung auf das Festland zu suchen. Wir unternahmen eine Stadtbesichtigung und gingen am Abend eine Pizza essen. Für den nächsten Tag war Proviantaufnahme vorgesehen. Wir benötigten wieder diverse Lebensmittel und frisches Obst und Gemüse, außerdem musste eine Gasflasche ersetzt werden. Mit Sack und Pack enterten wir den Bus der uns in ein Industriegebiet mit Shopping Mall bringen sollte. Wie üblich war es der Falsche, nach einer ausgiebigen Stadtrundfahrt landeten wir wieder am Hafen. 

Olbia, Sardinien

Hier mussten wir eine viertel Stunde warten bis uns der Bus wieder an unsere Ausgangsposition zurück brachte. Beim zweiten Anlauf klappte es dann und wir erledigten die Einkäufe bis auf das Gas ,das hier nicht zu bekommen war. Mit unserem Gast Peter hatten wir einen zweiten Lastenesel der gute Dienste leistete, wenn da nicht die Vergesslichkeit wäre. Die ihm anvertraute Tragetasche mit wertvollen und im Schweiße unseres Angesichts erkauften Esswaren lies er kurzerhand an der Bushaltestelle stehen und wäre unwiederbringlich verloren gewesen, wenn Gaby, geistesgegenwärtig, schon mit einer gewissen Vorahnung, die Tasche kurzer Hand schnappte und sich geradeso bei schon schließenden Türen in den Bus retten konnte. Peter, von all dem nichts mitkriegend, entwertete erst einmal seine Fahrkarte und kam glücklich zurück, als der Automat im Bus grün leuchtete. Dies änderte sich aber schlagartig als ich ihn auf die Tasche ansprach und er konnte gerade noch zurückgehalten werden, dem Busfahrer ein sofortiges „Halt!“ entgegenzurufen. Kreidebleich schaute er mich an, als er die Tasche bei Gaby wiedererkannte. Man konnte den Stein, der ihm vom Herzen viel, fallen hören. Wir hatten unseren Spaß mit Peter. Am Nachmittag wanderten wir noch zu einem Gashändler um die leere Flasche zu tauschen und entdeckten ein wunderschönes Fischrestaurant, das wir am Abend besuchten. Der letzte Tag für Peter ging zu Ende, wir verabschiedeten uns am nächsten Morgen von ihm und warfen die Leinen los, um unsere Reise fortzusetzen. Peter wird wieder in die Schweiz zurückkehren und wir werden versuchen doch noch irgendwie die Westküste Sardiniens zu erreichen um von dort die Überfahrt auf die Balearen in Angriff zunehmen. Wie es bei uns weitergeht erfahrt ihr wie gewohnt in der nächsten Woche, bis dahin ein Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.


 

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