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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Zurück auf der Katinka


Mit unserer Rückkehr zur Katinka beenden wir unseren Urlaub in der Heimat und schließen, auf der einen Seite das Jahr 2019 ab und setzen, auf der anderen Seite unsere Weltumsegelung in 2020 fort. Wir hatten fünf Wochen der Kälte in Deutschland getrotzt und auf dem Rückweg über Wien hat es uns noch einmal, bei -1°C und Hochnebel, so richtig erwischt. Zitternd durchwanderten wir das nasskalte Wien und wärmten uns immer wieder einmal in einem Konsumtempel auf.




Das Brezlgwölb, ein Historisches Restaurant zwischen Färbergasse und Ledererhof, lud uns mit seiner Gemütlichkeit zum verweilen ein und wir aßen dort zu Mittag. Das Fiakergulasch war hervorragend und der anschließende Apfelstrudel machte uns ein wenig träge. Wir schlenderten durch die Altstadt und machten uns dann auf den Weg zur S-Bahn Station Wien Mitte, um von dort wieder zum Flughafen zu gelangen. Der Flieger brachte uns pünktlich nach Fiumicino, so dass wir auch noch eine Kleinigkeit einkaufen konnten, um am anderen Tag frühstücken zu können. Nach erstem Augenschein war alles in Ordnung und wir konnten uns in unsere gemütliche Koje zurückziehen. Nach diesem anstrengenden Tag, schliefen wir auch schnell ein, waren wir doch froh wieder zuhause zu sein.




Die letzte Woche hatte es noch einmal in sich. Verschiedene Behördengänge und ein Besuch in der Schweiz, ließen keine Langeweile aufkommen. Edith und Roger waren die ersten die wir besuchten und die uns Logis für eine Nacht gewährten. Beim Fondue erzählten wir wie es uns bisher ergangen war und was unsere nächsten Pläne sind. Der Abend wurde lang und wir verabschiedeten uns am nächsten Tag nach einem ausgedehnten Frühstück.




Am Nachmittag waren wir mit Beatrix und Mario verabredet. Das Café Klatsch in Rapperswil, war wie immer brechend voll, doch die Beiden waren schon da und hatten für uns einen Platz reserviert.




Die Zeit verflog wie im Nu und schon stand unsere nächste Verabredung an, bei der ein italienischer Abend zu erwarten war. Rosetta und Angelo übertrafen sich wieder in ihrer Gastfreundlichkeit. Während Angelo draußen auf uns wartete um uns einen, extra für uns, reservierten Parkplatz zuzuweisen, bereitete Rosetta den Apèro vor. Das Abendessen, war natürlich auch wieder viel zu viel und so langsam fing die Hose an zu spannen. Wir müssen für unseren Freundeskreis doch ziemlich abgemagert daher kommen, dass man uns soviel zu essen hinstellt. Wir gaben beim Essen unser Bestes und erzählten bis tief in die Nacht. Am nächsten Morgen wurden wir mit einem „Buuräzmorget“ verabschiedet.




Unsere Freunde Brigitte und Peter standen als nächstes auf unserer Agenda. Sie waren erst gestern vom Urlaub zurückgekehrt und hatten deshalb viel zu erzählen. Wie man es sich schon denken kann wurde auch dieser Abend zum Morgen und dass wir keine Morgenröte zu Gesicht bekamen, nur dem Umstand geschuldet, dass wir noch Winterzeit haben. So lief der nächste Tag etwas schleppend an und die geplante Stadtbesichtigung in Sankt Gallen muss auf ein andermal verschoben werden.




Wir schafften es mal gerade so, zu unserem nächsten Termin. Ivo unser WG-Genosse aus unserer Zeit in Wetzikon – wahrscheinlich ist Genosse politisch inkorrekt, ich hoffe er nimmt es mir nicht übel - hat zum Gelage geladen. Mit Michael und mir, trafen die drei Gründungsmitglieder der autonomen Gruppe „Rotwein-WG“ wieder einmal zusammen. Wie ein Zusammenleben zwischen einem Grün-liberalen, einem Freisinnigen und einem Linken überhaupt funktionieren kann, wird wohl nie vollständig aufgeklärt werden können, zeigt allerdings, dass der Mensch in seinem sozialen Verhalten, durchaus anpassungsfähig und in seinem Wesen tolerant sein kann. Dass es an den Abenden in Wetzikon regelmäßig zu lang anhaltenden Diskussionen, an denen jeder seinen Standpunkt konsequent vertreten hat gekommen ist, kann sich wohl jeder denken. Dabei waren die Themen durchaus variabel und facettenreich, der Weinkonsum, je nach Komplexität, moderat bis exorbitant und für manch anderes WG-Mitglied ermüdend und nicht immer nachvollziehbar. Gaby pflegte immer zu sagen: „Ich geh dann schon mal“.




An diesem Abend waren wir mit Gaby und Cyrill, dem 93,5 Jahre jung gebliebenen Vater von Ivo, zu fünft. Ivo verschaffte sich gegenüber Michael und mir einen unlauteren Vorteil, in dem er uns eine Lammkeule auf orientalischem Gemüsebett und Rösti kredenzte. Dazu gab es einen Rotwein aus dem österreichischen Thermenviertel, den Michael mitgebracht hatte. Die Diskussion lebte auf und Cyrill hatte sichtlich Freude an der Unterhaltung und trug mit Anekdoten aus seinem früheren Leben zu dieser bei. Viel zu früh verließ uns Michael, der am nächsten Tag einen wichtigen Termin hatte. Doch dies tat der Diskussion keinen Abbruch, sah sich Ivo, am heutigen Abend doch als Sieger vom Platz gehen. Den Sieg als faden Nachgeschmack durch die Lammkeule davon getragen zu haben, würde der Lammkeule nicht gerecht, diese war hervorragend und für uns eine überraschende und tolle Idee. Nein, der Abend war einfach perfekt und wir haben uns gefreut alte Bekannte wieder getroffen und einen neuen Freund hinzugewonnen zu haben. Vielleicht schaffen wir es ja zu Cyrill‘s 95zigsten Geburtstag. Insofern gönnen wir Ivo den Sieg von ganzen Herzen.




Damit war unser Schweizaufenthalt beendet. Leider konnten wir nicht alle Freunde besuchen, wir werden dies beim nächsten Aufenthalt in der Schweiz nachholen.
Zurück in Deutschland haben wir uns dann auf unsere Heimreise vorbereitet. Ein letztes Essen mit Freunden. Dazwischen noch ein Kurzbesuch auf der Messe CMT und schon sind wir wieder am Anfang dieses Blogs. Neue Abenteuer warten auf uns im Jahr 2020 und die Frage „Wo werden wir nächstes Jahr um diese Zeit sein“, beschäftigen uns. Wir werden sehen. Was wir hier in Italien als Nächstes machen, könnt ihr wie gewohnt im nächsten Blog nachlesen. Bis dahin, wie immer, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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