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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Überführungstörn von Portugal nach Italien

Mallorca
Das Licht des Morgens verdrängte so langsam die Sterne am Himmel und die Küste Mallorca´s kam in Sicht. An Backbord lag eine grosse Fähre und wartete, ja auf was eigentlich? Da sie sich nicht bewegte hielten wir Kurs auf unser Ziel Santa Ponca eine kleine Bucht im Südwesten Mallorcas. Hier wollten wir Peter aufnehmen, der mit dem Flugzeug aus Zürich unterwegs war. Tatsächlich hatten wir es geschafft, rechtzeitig noch bevor das Flugzeug gelandet war, in die Bucht einzulaufen. Wir suchten uns einen Platz und ankerten auf 7m, was auf Grund der kurzen Kette die entgegen der festen Behauptung des Voreigners 30m, tatsächlich nur 18m lang, schon grenzwertig war. Bis zum Eintreffen von Peter hatten wir noch 4 Stunden, die ich zum schlafen nutzte, da die Nacht doch recht kurz war. Wir hatten uns hier verabredet um den Trubel in Palma de Mallorca zu umgehen, allerdings mussten wir feststellen, dass hier zwar weniger, aber immer noch einiges los war, was sich später noch als schwierig herausstellte.
Das Telefon klingelte und Peter erklärte das er auf dem Betonponton stehe, welchen er im Google, zu Hause ausfindig gemacht hatte. Leider konnten wir aus unserer Position kein Ponton ausmachen und da er unser Boot noch nicht kannte war es wiederum für ihn schwierig uns zu orten. Ich machte mich mit dem Schlauchboot auf den Weg und setzte über an Land. Am Cruz de la Conquista Jaime I fand ich Peter schliesslich und wir machten uns auf den Weg zum Boot.
Gaby freute sich, war sie doch durch den Unfall gehandicapt und froh, dass Peter zur Unterstützung eingetroffen war. Wir badeten und fingen dann an kleinere Reparaturen am Boot durchzuführen. Der heftige Wind und die raue See hatten doch ein paar Spuren hinterlassen. Der Wind frischte auf und wie schon befürchtet, fing der Anker an zu slippen. Wir gingen deshalb Anker auf und setzten unsere Reise, nicht wie geplant am nächsten Tag, sondern gleich fort. Peter konnte es sowieso kaum erwarten, merkte aber recht bald, dass durch den aufkommenden Seegang viel Bewegung im Schiff war, was letztendlich das leidige Thema Seekrankheit für die nächsten 3 Tage in den Vordergrund stellte.
Wir fuhren an der vorgelagerten Insel Sa Dragonera vorbei, in deren Nähe wir einen holländischen Rahsegler sichteten und nahmen, an der mallorquinischen Nordküste entlang, Kurs auf Toulon. Die Nacht brach herein und da Gaby und Peter beide nicht  gerade zu Höchstleistungen fähig waren, übernahm ich die erste Wache.
Um 2 Uhr weckte ich Peter und erklärte ihm dass der Wind aufgefrischt hatte und aus der richtigen Richtung kommt. Verdutzt schaute er mich an und konnte es nicht glauben, jetzt mitten in der Nacht Segel zusetzen. Doch es war kein Traum. Ich drückte ihm seine Rettungsweste in die Hand und erklärte ihm das Manöver und zeigte ihm die Stellen wo er sein Lifebelt einpiecken konnte.
Alles klar! Dann los! Salings.- und Decksbeleuchtung an, es wurde taghell. Wir schossen in den Wind, hangelten uns vor an den Mast und setzten das Gross. Zurück auf Kurs und die Genua ausgerollt. Motor aus. Oh diese Ruhe! Mit 6 Knoten cruisten wir durch die Nacht, einfach super. Die Küste von Mallorca war immer noch quer ab, fern am Horizont war das Licht von Barcelona auszumachen. Am nächsten Morgen war die Küste verschwunden, die See hatte uns wieder. 


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