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Point Venus

Es ist der 3. Juni 1769. Kapitän James Cook, die Naturforscher Joseph Banks und Daniel Solander sowie der Astronom Charles Green stehen im schwarzen Sand und beobachten mit ihren Teleskopen den Venustransit. Der Schweiß rinnt in Strömen, denn es ist gnadenlos heiß. Die Sonne scheint und es ist keine Wolke am Himmel. Der Sand tut sein Übriges und die Temperaturen erreichen etwas über 30 °C. James Cook schreibt zu diesem Tag in sein Tagebuch: Point Venus mit Blick auf Moorea, Tahiti Dieser Tag erwies sich als so günstig für unseren Zweck, wie wir es uns nur wünschen konnten, es war den ganzen Tag über kein Clowd zu sehen, und die Luft war vollkommen klar, so daß wir jeden Vortheil hatten, den wir uns wünschen konnten, um den ganzen Durchgang des Planeten Venus über die Sonnenscheibe zu beobachten: wir sahen sehr deutlich eine Atmosphäre oder einen düsteren Schatten um den Körper des Planeten, der die Zeiten des Planeten sehr störte. Kontakte, insbesondere die beiden internen. Dr. Solande

Auf den Hund gekommen

Ich sitze im Cockpit und arbeite eine Lektion Duolingo durch, als sich der Nachbarhund wieder mal deutlich bemerkbar macht und lautstark seinem Umfeld mitteilt, dass er mit den Maßnahmen, die ihn hindern das Boot zu verlassen, ganz und gar nicht einverstanden ist. Auch das gute Zureden meinerseits, interessiert ihn nur wenig. Mag sein, dass es an der Sprachbarriere zwischen einem US-amerikanischen Hund und einem deutschen Skipper liegt. Obwohl, oder gerade deshalb, ich mein feinstes Englisch auspacke. Nach einer halben Stunde kommt Ming, sein Aufpasser, wieder zurück und entschuldigt sich für Body, den Nachbarhund. 

Der Hund vom Nachbarn

„Ach und übrigens, ich könnte morgen mit einem Boot durch den Kanal fahren, brauche aber jemand der auf Body aufpasst.“ Ich merke wie sich, in Vorahnung was jetzt gleich kommt, meine linke Augenbraue reflexartig anhebt. „Das letzte Mal war Body bei Loren auf dem Boot, doch die hat eine Katze und das war keine so gute Idee. Bei Euch scheint sich Body wohlzufühlen.“ In der Tat haben wir Body schon einen Tag bei uns gehabt weil Loren, mit der Katze, kurz vor der Verzweiflung war. Auf unserem Boot kann er herumlaufen aber nicht von Bord springen. Zumindest war das der Stand des Tages, an dem wir Body bei uns hatten. „So“, sag ich, um es Ming nicht ganz so leicht zu machen, „du meinst er fühlt sich wohl bei uns.“ „Ja, zumindest bellt er sich nicht die Seele aus dem Leib. Ich geh mit ihm noch einmal Gassi, bevor ich abhaue und bin am nächsten Tag, abends wieder da.“ Ich stimme zu und so kommt es, dass Body einen Tag später auf unser Boot einzieht.

Hafenmanöver in der Shelter Bay Marina, Panama

Es ist windig, die Böen pfeifen mit 25 Knoten immer wieder durch die Marina. Am Steg E, also genau gegenüber von uns, wird ein Wechselmanöver vorbereitet. Eine Yacht soll auf den Steg des gegenüberliegenden Bug, verlegt werden. Dafür muss eine Yacht umgeparkt werden. Mit einer Sorgleine, die zu unserer nebenliegenden freien Box auf Backbord, gelegt wird, soll das Schiff in die Box gezogen werden. Da der Winkel günstig ist, wird meine Heckklampe zum heranziehen verwendet. Body schaut dem Treiben interessiert zu, bis er auf dem annähernden Boot, einen weiteren Hund entdeckt. Mit einem Satz ist er im Hafenbecken. Während er dem Schiff schwimmend ausweicht, gerät Gaby in Panik und schreit nach Body. Ich überlege mir, was jetzt schlimmer ist, das Geschrei von Gaby oder das Bellen von Body, wenn er auf dem Nachbarboot eingesperrt ist. Während Body eine Hafenrunde dreht, driftet das Boot so langsam in die Box. Ein Nachbar fischt Body aus dem Wasser und alles ist wieder gut. Naja, fast. Body ist natürlich pitsch nass und muss erst einmal trocken gelegt werden, bevor er es sich auf unseren Polstern, im Salon wieder bequem macht. Am späten Nachmittag gehen wir dann mit Body spazieren. Aus dieser Sicht ist ein Hund eine gute Sache. Man bewegt sich, weil der Hund bewegt werden muss. Durch die vielen Dinge die organisiert werden mussten, und das Besorgen von Ersatzteilen, waren wir so beschäftigt, dass wir gar nicht gemerkt haben, dass wir schon lange nicht mehr gelaufen sind. Als wir durch den Wald wandern, denke ich drüber nach. In Kolumbien war unsere letzte längere Wanderung und wir genießen die kühle Waldluft.

Waldspaziergang Fort Sherman, Panama

Die größten Probleme hat die Umlenkrolle für das Großsegelfall gemacht. In St. Kitts gebrochen, habe ich provisorisch von einem Blog eine Rolle eingebaut, die mittlerweile aber auch gebrochen ist, da sie zu dick war und in der Führung geklemmt hat. Diverse Versuche hier in der Shelter Bay jemanden zu finden, der eine Rolle herstellen kann, waren vergebens. Ich bestelle bei Amazon so genannte „Pullys“, die bei Bodybuildergeräten als Umlenkrolle dienen. Aus Aluminium haben sie zumindest den richtigen Durchmesser. Allerdings sind auch diese zu dick und müssen um drei Millimeter verjüngt werden. Mit Bus und Taxi fahre ich in eine Gegend von Colon, in der man eigentlich, als „Gringo“, nur bewaffnet hin kann. 

Drehbank in Colon, Panama

Die Drehbank hatte ihre besten Tage bei der Eröffnung des Panama Kanals gesehen, aber egal. Damit ihr nicht googlen müsst, die Eröffnung des Panama Kanals war 1914. Ich packe meine Aluminium Rollen aus. Die polierten Rollen blitzen in der Sonne und meine Gegenüber bekommt glänzende Augen. Mit Brocken auf spanisch, englisch und deutsch, versuche ich ihr zu erklären was ich will. Neben der Verjüngung muss auch noch die Bohrung für den Bolzen aufgebohrt werden. Auf Papier zeichne ich die Masse auf. Sie nickt und sagt ich soll um 11.00 Uhr wiederkommen. In den Fällen in denen man es nicht erwartet, macht man die besten Erfahrungen. Die Rollen, eine als Ersatz, passen aufs Zehntel. Die Leute sind überaus freundlich und hilfsbereit. Natürlich muss man die Möglichkeiten, die sie haben berücksichtigen, aber für die Verhältnisse ist das Ergebnis sehr zufriedenstellend. 

Kleinbetriebe in Colon, Panama

Ich fahre mit jemandem, der geraden eine Lichtmaschine abholt, bis zur nächsten Bushaltestelle und zurück zur Marina. Body schläft und wir nutzen die Gelegenheit und hieven mich in den Mast. Die Rolle ist schnell ausgetauscht und Gaby ist mit dem geringen Kraftaufwand den es jetzt benötigt, um das Fall zu bedienen, sehr zufrieden. Tja, wenn man einmal auf den Hund gekommen ist, läufts eben. Nächste Woche steht dann noch die Motorwartung an. Ob wir hier wieder oder immer noch auf den Hund kommen, erzählen wir euch das nächste Mal. Bis dahin, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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