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Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

Krank sein kostet richtig Geld

Ich stehe an dem Anmeldetresen des Krankenhauses in dem ich einen Termin mit einem Arzt habe der die weitere Behandlung meiner Thrombose im linken Bein festlegen soll. 140€ sagt der nette Herr hinter dem Tresen. Mit großen Augen schau ich ihn an und sage zu ihm, dass ich diese beim letzten Mal schon bezahlt habe. Ja sagt er, das kostet jedes mal 140€. Eine Rechnung bekomme ich nach der Behandlung bei der netten Dame neben an. Nach dem ich bezahlt habe, lässt man mich in den siebten Stock zum Arzt vor. Das vorgenommene Ultraschall bestätigt die Diagnose und man eröffnet mir, dass die Behandlung zwischen drei und sechs Monate dauern kann. Sündhaft teure Tabletten, die Packung zu 86€, Reichweite, schlappe 14 Tage. Das wird ein teurer Spaß, da kann man nur hoffen, dass ich mit drei Monaten auskomme. Alles in allem hat die Behandlung bisher schon über 1000€ gekostet und wird noch weit mehr als weitere 1000€ kosten, insofern ist das Austauschen eines Riggs, ein Schnäppchen. Nach dem Arzttermin lasse ich mir die Rechnung vom letzten Mal und von heute geben. Wieder bekomme ich große Augen, in der Notaufnahme kostet ein Ultraschall knapp 16€, heute kostete die gleiche Leistung 56€. Auf meine Frage wie das sein kann sagt man mir nur, der Facharzt sei teurer. So langsam wird mir klar, warum unser Gesundheitssystem in Europa an permanentem Geldmangel leidet. 

Santa Cruz de Tenerife

Immerhin haben wir jetzt, bis zum nächsten Arzttermin, drei Monate Zeit und wir können uns weitere Inseln auf den Kanaren anschauen. Außerdem haben wir von Teneriffa auch noch nicht viel gesehen. Für den Aufstieg auf den Teide braucht man eine Bewilligung. Diese kann man sich Online kostenlos holen muss aber einige Wochen warten, da nur eine limitierte Anzahl von Personen pro Tag auf den Teide darf. Wir haben eine für den 8. April erhalten und freuen uns auf den höchsten Gipfel Spaniens.

Super Radweg in Santa Cruz de Tenerife

Ich hole die Fahrräder aus der Backskiste, denn wir wollen einen Ausflug machen. Wie zu erwarten waren die Ketten in den Gliedern aneinander gerostet. Mit WD40 löste ich erst einmal den Rost, sodass sich die einzelnen Glieder wieder bewegen. Danach kommt Kettenfett drauf und die Kette sieht aus wie neu. Leider kann man das von meinen Händen nicht sagen und Gaby schreit schon „Fass hier blos nichts an!“ Nach einer kurzen Verzögerung, können wir unseren Ausflug starten. Wir fahren nach San Andrés. Ein Radweg führt an der Promenade Santa Cruz entlang, hinaus aus der Stadt. Am Industriehafen vorbei, erreicht man einen weiteren Jachthafen, den Puerto Deportivo Marina Tenerife. Der Nachteil dieses Hafens ist, dass er so weit außerhalb der Stadt liegt, dafür gibt es im angrenzenden Industriegebiet alles was man für das Schiff braucht und man bekommt professionelle Unterstützung. Wir fahren noch einen Kilometer weiter und erreichen schließlich San Andrés. 

Playa de Las Teresitas San Andrés, Teneriffa

Der Sandstrand „Playa de Las Teresitas“ ist künstlich aufgeschüttet und bietet auf 1,5Km herrlichen Badespaß. Uns ist das Wasser mit knapp 19°C noch zu frisch und wir ziehen es vor den kleinen Ort zu besichtigen. In der Bar San Andrés, am Plaza de la Iglesia, machen wir halt und bestellen etwas zu trinken und Tapas. Wir sitzen draußen vor der Bar und schauen dem Treiben, auf dem durch hohe Bäume beschatteten Platz, zu. Es ist Sonntag, die Fischer stehen mit ihrer Bierflasche in der Hand und diskutieren das Weltgeschehen. Da kann es mitunter auch mal ziemlich laut werden, um seine Meinung zu bekräftigen. In der Bar hinter uns hat der Geräuschpegel ohnehin schon die Marke der Gehörschutzpflicht überstiegen. Die Wirtin und der Wirt wechseln sich ab und erkundigen sich über unser Befinden. Als sie merkten, dass wir keinerlei Anzeichen machten das Weite zu suchen, lies die Aufmerksamkeit nach. Wir genossen die Atmosphäre und während wir so da saßen blinzelte immer wieder einmal die Sonne durch das dichte Blattwerk. Schräg gegenüber steht die Kirche „Iglesia de San Andrés“. Sie ist eine der ältesten Kirchen auf Teneriffa und hat keinen Kirchturm. Stattdessen sind die Glocken in der Portalwand eingelassen. 

Wir warten auf die Tapas, San Andrés, Teneriffa

Wir verlassen diesen wunderschönen Ort und machen uns auf den Rückweg. Gaby wird immer langsamer und auch mir tut der Hintern schon ganz schön weh. Tja, wenn man nichts gewohnt ist muss man manchmal leiden, doch immerhin sind solche Gesundheitsmassnahmen deutlich günstiger als eine Arztbehandlung.

Markttag in Santa Cruz de Tenerife

Es ist wieder einmal Markttag. Für mich bedeutet das wieder den Lastenesel zu mimen. Wie sich das für einen Esel gehört, wird er an der Tränke festgebunden und nach dem alle Einkäufe erledigt sind, wieder abgeholt. Da ich nicht freiwillig weg laufe, verzichtet Gaby aufs Anbinden und setzt mich in der Bar im Innenhof des Marktes ab. Corona bedingt muss man beim Gemüsehändler anstehen, da nur eine bestimmte Anzahl an Leuten an den Stand gelassen wird. Das kann also dauern und ich bestelle ein Bier. Nachdem Gaby alles erledigt hat, werde ich wieder abgeholt – da ist Sie zuverlässig – und wir laufen mit Sackkarren und zwei vollgeladenen wasserdichten Säcken, zur Marina zurück. In der Zwischenzeit haben die Jungs von Nordest die Topwanten gewechselt und es stehen jetzt noch die Backstagen und das Vorstag aus. Ob wir das in der nächsten Woche erledigt bekommen und was mit unsern Lithium Batterien ist erfahrt ihr im nächsten Blog auf Glenswelt. Bis dahin wünschen wir euch immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

Kommentare

  1. Jedes mal wenn ich einen neuen Artikel von Euch lese kommt mir immer wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht. Gut zu sehen das ich nicht der Einzige bin der so denkt, handelt und schreiben tut.

    Aber jetzt mal Ernst, die Sache mit Krankenversicherung für Cruisers... Irgendwelche Gedanken oder Nachforschung die Ihr gemacht habt?

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    1. Das Thema Krankenversicherung gehört natürlich zur Vorbereitung einer langen Segelreise und deshalb haben auch wir uns im Vorfeld damit beschäftigt. Die gesetzliche Krankenversicherung ist nach 6 Wochen Auslandsaufenthalt Leistungsfrei. Dennoch zahlt man dort weiterhin ein. Das kann man nur vermeiden wenn man sich aus Deutschland abmeldet oder einen Freiberuf ergreift der nicht Krankenversicherunspflichtig ist (sehr kompliziert). Für den längeren Auslandsaufenthalt gibt es auf dem Markt verschiedene Anbieter, die sich in den Kosten und Leistungen erheblich unterscheiden. Je nach persönlicher Einstellung, Vorerkrankungen oder Risikobereitschaft sollte man hier individuell auswählen. Eines haben alle gleich, je älter der Mensch wir um so teurer wird die Versicherung. Über 72 Jahren wird es dann ganz schwierig noch eine Versicherung zu finden. Hat man dann so eine Versicherung gilt man im Ausland als Privatpatient. Das heißt zunächst werden alle Kosten vom Patienten übernommen. Bei den meisten Versicherungen kann auch eine Kostenübernahme vereinbart werden, dann rechnet das Krankenhaus direkt mit der Versicherung ab. Wir haben auch eine Auslandskrankenversicherung. Ob diese alle Leistungen und Medikamente bezahlt bleibt abzuwarten, wir werden sehen.
      Viele Grüße von der Katinka

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    2. >Das kann man nur vermeiden wenn man sich aus Deutschland abmeldet oder einen Freiberuf ergreift der nicht Krankenversicherunspflichtig ist (sehr kompliziert).<
      Oder indem man sich freiwillig bei der gesetzlichen KK versichert, nachdem man z.B. ein Gewerbe angemeldet hat oder sonstwie selbständig war, und sich vor dem Abschied aus D dort abmeldet (aber sich die Möglichkeit der Wiederaufnahme in die KK nach Ende der Reise durch eine Anwartschaft offen hält.). Ich war 30 Jahre lang selbständig und zeitlebens freiwillig in der gesetzlichen KK versichert. Vor drei Jahren habe ich vorstehendes getan und bin jetzt auch nur noch über die Hanse Merkur Auslands-versichert. Kostet für fünf Jahre um die 4.500,-€/Person. (Was im Vergleich zu vorher ein echter Witz ist). AB 65 wird die Sache allerdings teurer.

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