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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Das Rigg

Da wir unsere Pläne, den Atlantik zu überqueren, immer noch nicht aufgegeben haben, ist es notwendig auch mal über das Rigg nachzudenken. Wir kontrollieren natürlich regelmäßig alle Wanten und Stagen, doch wissen wir leider nicht wie alt das stehende Gut ist. Optisch sieht es noch gut aus. In Anbetracht der weiteren Reiseziel erscheint es uns jedoch opportun, das stehende Gut zu wechseln.

Das stehende Gut wird gewechselt

Ich stehe in der Calle de la Rosa 36, am Tresen von Nordest und unterhalte mich mit einem Argentinier der mir gerade abrät nach Argentinien zu segeln. Ich erkläre ihm, die Stahlseile am Rigg erneuern zu wollen, da wir vorhaben über den Atlantik zu segeln. Als ich unvorsichtigerweise Argentinien erwähnte, brüllte er im Scherz los, bloß nicht da hinzufahren. Wir sollen lieber in die Schweiz gehen. Inzwischen gesellte sich der Chef zu uns und wir diskutierten die Erneuerung. Er hat ein Terminproblem, zu viele Aufträge im Moment. Ich sag zu ihm, dass es für uns kein Problem wäre es auch später zu erledigen, wenn ich von ihm einen Termin bekomme. Wir würden die Zeit überbrücken und mal kurz nach Gran Canaria segeln und zum Termin wieder zurückkommen. Am Nachmittag des gleichen Tages, standen dann beide vor unserer Katinka und nahmen die Arbeit in Augenschein. Der Chef erklärte mir, dass er im Moment fünf Boote hat, aber bei dem ein oder anderen auf Ersatzteile warten müsste. In der Zwischenzeit kann er sich um uns kümmern. Ich glaube der Ausflug nach Gran Canaria hat ihm überhaupt nicht gefallen, und bevor ich mir einen anderen Rigger auf der Nachbarinsel suche, macht er das Geschäft lieber selber. Was uns natürlich freut. Schon am nächsten Tag geht es mit den Oberwanten los, die relativ schnell ausgewechselt sind. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs dranbleiben. Allerdings muss auch das Wetter berücksichtigt werden. Da wir uns entschlossen haben den Mast nicht zu legen, da das organisatorisch aufwendig und natürlich auch eine Kostenfrage ist, muss man selbstverständlich immer wieder hoch in den Mast. Bei 15 bis 20 Knoten nicht immer einfach. Ab Ende dieser Woche soll es aber eine windstille Phase geben.

Santa Cruz de Tenerife

In der Zwischenzeit schauen wir uns in Santa Cruz um. Das Krankenhaus haben wir schon am ersten Tag gefunden, da mein Bein weiterhin behandelt werden muss. Die Ultraschalldiagnose hat die Thrombose bestätigt und jetzt gibt es einen Facharzttermin, an dem dann die weitere Vorgehensweise besprochen wird. Den Markt haben wir inzwischen auch entdeckt. „Mercado de Nuestra Senora de Africa“ heißt er und so exotisch der Name klingt, so interessant ist er. Hier kann man von Blumen über Obst und Gemüse bis zum Fleisch und Fisch alles einkaufen. In der „Calle Jose Manuel Guimera“, unweit vom Markt, haben sich ein paar Stände des täglichen Bedarfs angesiedelt. Um den Markt herum gibt es zahlreiche Bars. In der unteren Ebene, des rundartigen Gebäudes mit Innenhof, ist die Fischabteilung. Hier kann man fangfrischen Fisch und Krustentiere einkaufen und es gibt Stände an denen man das Gekaufte gleich verspeisen kann. Nicht gerade billig aber dafür in einzigartiger Atmosphäre.

Santa Cruz de Tenerife

Hier in Santa Cruz gibt es auch einen Trans-Ocean Stützpunkt, den wir nach unserer Ankunft direkt angeschrieben haben. Wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, dass unsere Stützpunktleiter wissen, wahrgenommen zu werden. Dabei ist es unerheblich ob man etwas braucht oder nur mal schnell Hallo sagen will. Am nächsten Tag klopfte es ans Boot und unser Stützpunktleiter Rene Hertel sagt Guten Tag. Wir hatten einen schönen Nachmittag bei uns an Bord und erhielten wertvolle Tipps für den Aufenthalt auf Teneriffa. 

Marina Santa Cruz, Tenerife

Zumindest sind wir jetzt einmal gut versorgt mit Hinweisen, was es hier auf der Insel alles zu entdecken gibt und da freuen wir uns schon sehr drauf. Allerdings hat die Arbeit, wie immer im Leben, erst einmal Vorrang und so manches Projekt steht noch auf unserer „To Do-Liste“. Neben dem Rigg träumen wir schon länger von einer autarken Stromversorgung und wollen nun endlich unser Lithium-Projekt beginnen. Ja und da ist auch noch unser Persenning Projekt Cockpit, das weitergeführt werden will. Endlich haben wir die Druckknöpfe , die wir brauchen, gefunden und bestellt. Ja und da wäre noch so viel mehr, was man verbessern könnte. 

Regenbogen über Santa Cruz

Im letzten Jahr haben wir sehr viel dazu gelernt und somit geht einem die Arbeit nie aus. Doch eins nachdem anderen. Wie es bei uns weitergeht könnt ihr wie gewohnt bei uns im Blog auf Glenswelt verfolgen. Wir wünschen euch, wie immer an dieser Stelle, eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif.

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