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Point Venus

Es ist der 3. Juni 1769. Kapitän James Cook, die Naturforscher Joseph Banks und Daniel Solander sowie der Astronom Charles Green stehen im schwarzen Sand und beobachten mit ihren Teleskopen den Venustransit. Der Schweiß rinnt in Strömen, denn es ist gnadenlos heiß. Die Sonne scheint und es ist keine Wolke am Himmel. Der Sand tut sein Übriges und die Temperaturen erreichen etwas über 30 °C. James Cook schreibt zu diesem Tag in sein Tagebuch: Point Venus mit Blick auf Moorea, Tahiti Dieser Tag erwies sich als so günstig für unseren Zweck, wie wir es uns nur wünschen konnten, es war den ganzen Tag über kein Clowd zu sehen, und die Luft war vollkommen klar, so daß wir jeden Vortheil hatten, den wir uns wünschen konnten, um den ganzen Durchgang des Planeten Venus über die Sonnenscheibe zu beobachten: wir sahen sehr deutlich eine Atmosphäre oder einen düsteren Schatten um den Körper des Planeten, der die Zeiten des Planeten sehr störte. Kontakte, insbesondere die beiden internen. Dr. Solande

Neues Crewmitglied

Mit zweiten Namen heißt sie Valentina. Jung, hübsch, weltoffen. Wir haben sie auf unserer Reise durch Kolumbien kennengelernt. Eines Abends saßen wir in einer Finca bei Bier und Pizza und erzählten unsere Geschichte. In den Kaffeeplantagen um Jardin mag diese Erzählung exotisch geklungen haben, zumindest hatten wir aufmerksame Zuhörer, die nicht glauben konnten, dass wir mit einem Segelboot über den Atlantik nach Kolumbien gesegelt sind. Allein die Tatsache, jetzt hier zu sitzen, überzeugte den ein oder anderen, dass doch etwas wahres an der Story dran sein musste. Vale, wie wir sie kurz nennen, war auch dabei. Irgendwie wollte sie so etwas auch erleben und spontan wie wir sind, boten wir ihr eine Mitsegelgelegenheit an. Wir tauschten die Nummern aus und verabredeten uns auf Anfang November. 

Ein Hundeleben auf der Finca. Jardin, Kolumbien

Vale ist halb Ecuadorianerin und halb Deutsche. Da Ecuador auf unserer Route liegt und unser neues Crewmitglied dort hin will um ihre Verwandtschaft zu besuchen, bietet sich das Mitsegeln an. Leider hat sie keine Segelerfahrung und wie seefest sie ist, wird sich erst noch herausstellen. Da sie aber perfekt Spanisch spricht, kann sie uns bei der Durchquerung des Panamakanals, sicherlich hilfreich sein. Wir bleiben also seit unserem Kennenlernen in Kontakt und nach unserer Rückkehr aus Cartagena, zieht sie auf unser Boot. Somit sind wir nun zu dritt. Eine kleine Herausforderung auf dem kleinen Katamaran, aber Vale lebt sich schnell ein und wir kommen ganz gut zurecht.

Katinka

Doch wie das Leben so spielt und vor allem in jungen Jahren, wird man manchmal von seinen Gefühlen überwältigt und urplötzlich, weiß man nicht mehr was richtig und falsch ist. Vielleicht sind richtig und falsch auch gar nicht die Begriffe, die man in diesem Fall anwenden sollte. Aber ging es nicht jedem von uns schon einmal so, dass er sich etwas so sehr gewünscht hat und die Chance dann kommt, und ein Ereignis eintritt, das alles bisherige in Frage stellt? Vale kämpft, seit einigen Tagen, mit sich und versucht die richtige Entscheidung zu treffen. Abnehmen kann ihr das keiner und viel Zeit bleibt ihr nicht mehr. Am Samstag wenn der Blog veröffentlicht wird, wollen wir aufbrechen. Der Wind wechselt seit zwei Wochen wieder von Südwest auf Nordost und bringt uns endlich das Wetterfenster, das wir brauchen, um auf die San Blas Inseln zu gelangen. Die San Blas Inseln sind eines unserer Traumziele, die wir auf unserer Reise rund um die Welt, ins Auge gefasst haben. Nach zweieinhalb Monaten freuen wir uns, Kolumbien verlassen, und nach Panama weiter reisen zu können. Vale würde lieber noch hierbleiben und wie sie sich letztendlich entscheidet, steht im Moment noch in den Sternen. Inzwischen ist die Fulmo und die Flip Flop auch in Aufbruchstimmung. Vielleicht segeln sie auch mit uns oder kommen ein paar Tage später nach. Ich bin mir fast sicher, dass wir uns in Panama wiedersehen werden.

Eines der vielen Restaurants in Santa Marta, Kolumbien

In der Zwischenzeit bereiten wir uns weiter auf unsere Abreise vor. Routen werden geplant und im Navigationssystem eingegeben. Der Proviant wird aufgestockt und jede Ecke im Schiff wird zur Lagerung ausgenutzt. Alle Systeme werden noch einmal überprüft. Gaby versucht mal wieder eine Waschmaschine zu ergattern um Wäsche zu waschen. Wir sind also ganz schön beschäftigt und es fällt uns schwer, das gesetzte Tagespensum zu erfüllen, zumal uns beide, eine heftige Grippe zu schaffen macht. Mit Tee und diversen Hausmitteln versuchen wir unser Immunsystem zu stärken und die lästigen Viren wieder loszuwerden. Bei Gaby klappt das schon ganz gut, bei mir eher suboptimal, weil wir Männer natürlich die empfindsameren Wesen sind, und an einer Sommergrippe deutlich heftiger leiden. Doch auch hier muss ich durch und weil Gaby keine spitzen Bemerkungen macht, muss ich ziemlich elend aussehen. Letztendlich hilft da nur frische Seeluft, die wir hoffentlich am Samstag von achtern haben werden. 

Sonnenutergang Santa Marta, Kolumbien 

Heute werden wir noch einmal losziehen um frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Ach ja, und da sind dann noch Eier, die auch ganz wichtig sind. Noch einmal ein stressiger Einkaufstag, an dem wir unser letzten kolumbianischen Peso verbrauchen werden. In Panama ist dann wieder der US Dollar gefragt. Dann wird es auch wieder deutlich teurer werden. Also werden wir uns wieder mehr auf das Kochen an Bord konzentrieren. Außerdem habe ich die Angel wieder instand gesetzt und hoffe auf frischen Fisch. Ja und dann werden wir uns für die nächsten Wochen ein wenig rar machen. Auf den San Blas Inseln ist die Internetverbindung nicht besonders gut. Gerade im Süden auf den unbewohnten Inseln, werden wir keinen Internetzugang haben. Ob ich den Blog, wie gewohnt, jede Woche veröffentlichen kann, weiß ich noch nicht. Ich werde aber unsere Erlebnisse weiterhin festhalten und sie, wenn es nicht anders geht, zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen. Es wird also keine Lücken geben. Lediglich werden die Beiträge, etwas zeitversetzt zu lesen sein. In diesem Sinne wünschen wir euch immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und haltet die Ohren steif. Bis zum nächsten mal, hier auf Glenswelt.

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