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Party auf der Katinka

Es ist Wochenende und ich werde von allen Seiten beschallt. Offensichtlich scheint das Ankerfeld vor dem Flughafen in Papeete ein beliebter Badespot zu sein. Fahrende Hütten belagern das Außenriff und bringen mit ihren Musikanlagen Partystimmung mit. Vier von diesen Booten liegen um mich herum. Bis um fünf Uhr Nachmittags geht der Zauber. Dann ziehen Sie ab und es kehrt Ruhe ein. Allerdings nicht für lange. Lediglich, das Klientel wechselt. Waren es noch am Nachmittag meist Familien mit Kindern, ist jetzt das Partyvolk an Deck. Um drei Uhr in der Nacht bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als alles vorbei war. Partyboot Papeete, Tahiti Da der Weg mit dem Beiboot sehr weit ist, um an Land zu kommen, beschäftige ich mich erst einmal mit den Problemchen, die sich auf der Katinka wieder angesammelt haben. In erster Linie ist es der Autopilot. Eine Kabelverbindung hatte sich gelöst und die Stromzufuhr zum Autopiloten war unterbrochen. Ich stelle den Kontak

The day after

Sitze hier in unserem Business Apartment in Zürich und versuche die letzten Tage einmal zusammenzufassen. Nachdem ich seit Anfang Juni am Boot gearbeitet und diverse Arbeiten wie  zum Beispiel die Installation des Wassermachers oder zusätzlichen Lagerraum in Form von zwei Kisten montiert hatte, kam jetzt seit Mitte Juli die definitive Auflösung des noch vorhanden Hausstands in der Schweiz an die Reihe. Dass man bei Behördengänge so manchen Zeitgenossen oder Genossin der Spezies Mensch lieber nicht kennengelernt hätte, daran hab ich mich ja mittlerweile gewöhnt, allerdings bleibt dies nicht auf Behörden beschränkt. 



Man glaubt nicht mit was für Leuten man es zu tun bekommt wenn man einen Hausstand auflöst. Der Gebrauchtwagenmarkt hier in der Schweiz ist, ich weiss nicht wie lange schon, vollständig in arabischer Hand. Versucht man ein Auto über einen „seriösen“ Händler zu verkaufen, erntet man höchstens ein mitleidiges Lächeln oder man bekommt einen Preis genannt, der ähnlich wie beim Tauchen wenn man zu schnell aufsteigt die Bildung von Luftbläschen im Blut erzeugt, die einen unweigerlich zum hyperventilieren anregen und das Unterfangen abrupt abbrechen lassen. Unweigerlich befindet man sich danach in der nächsten Stufe, noch europäisch, dem italienischen Autoverkäufer bzw. in unserem Fall Ankäufer. Der italienische Händler ist smart, hat immer eine vollbusige Mitarbeiterin, die mit ihren Reizen nicht unbedingt hinter dem Berg hält dabei und bleibt über das gesamte Verkaufsgespräch grundsätzlich unverbindlich. Immer einen kleinen Witz auf den Lippen, seine Mitarbeiterin lächelnd immer zwischen uns, zerlegt er verbal das Auto und versucht dadurch die grösst mögliche Gewinnoptimierung herauszuholen. Früher oder später merkt man, dass auch diese Variante nicht die richtige Option ist. Jetzt ist man bei erst genannten angekommen. Es wird orientalisch. Um es vorwegzunehmen, auch dies ist keine Option lediglich die letzte Chance. Für was gibt es eigentlich Internet und beim durchforsten  findet man auch sofort Seiten wie „Zahle Höchstpreise“ oder „Wir kaufen jedes Auto“, „holen ihr Auto sofort ab“ usw. usw.. Da ich ein optimistischer Mensch bin und trotz Tiefschläge in meinem Leben immer noch an das Gute im Menschen glaube, naja altersbedingt nicht mehr ganz uneingeschränkt, machte ich mich sofort an das Ausfüllen des Angebotsformular. Erstaunt erhielt ich nach 10 Minuten einen Anruf. „Du wollen Auto verkaufen, was du haben wollen?“ Ich nannte den Preis und er fragte mich „Was ist deine Schmerzgrenze?“ Auch die nannte ich Ihm. „Musse Chef fragen“ war die Antwort. Fünf Minuten später rief er wieder an und sagte das er vorbeikommen möchte und das wir uns mit dem Preis schon einig werden würden. Ich willigte ein und es folgte, als er dann eingetroffen war, ein zweistündiger Verhandlungsmarathon. In dieser Zeit hatte er mich, mit Hilfe seines Chefs um 1250 Franken nach unten gehandelt. Er rechnete mir diverse, nicht nachvollziehbare Szenarien vor, die letztlich für ihn einen Gewinn von 200 Franken übrig liessen und für so wenig Geld stehe er morgens nicht auf. Letzteres hat er natürlich so deutlich nicht gesagt aber es war deutlich herauszuhören. Kurzum wir einigten uns auf eine Summe, die deutlich über dem „Seriösen Händler“ und unwesentlich über der italienischen Variante lag. Nimmt man alles zusammen wäre man wahrscheinlich mit dem italienischen Autohändler am besten gefahren wenn man den Aufwand betrachtet, zumal die hübsche Blondie mir bei Einigung sicherlich noch einen Kaffee ausgegeben hätte. Die letztere Variante hat den Vorteil, dass man das Geld direkt bar auf die Hand bekommt. Ich bin zumindest froh, dass eine Woche vor Abreise nun dieses Kapitel auch abgeschlossen ist.



Nach nun einigen stressigen Wochen kommen wir so langsam zum Abschluss unserer Vorbereitungen. Der Umzug nach Deutschland ist abgeschlossen, das Boot ist soweit startklar, die letzten Impfungen haben wir letzte Woche in Deutschland erhalten. Übrig geblieben sind für jeden, ein grosser Koffer und ein Rucksack mit dem wir  uns von der Verwandtschaft in Österreich verabschieden und anschliessend auf unseren Katamaran Katinka ziehen.

Noch 42 Tage bis zum Start

In diesem Sinne
Handbreit

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