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Feuchte Träume

Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Mount Orohena, den Hausberg von Papeete. Man kann das Wetter zurzeit als durchwachsen bezeichnen. Immer wieder gibt es mal einen Regenschauer. Das Ganze ist eigentlich relativ unproblematisch, da so ein Regenschauer nicht wirklich irgendetwas an der Temperatur ändert. Ja, es scheint so, als ob auf Tahiti überhaupt nichts die Temperatur ändern könnte. Tag und Nacht hat es eine durchschnittliche Lufttemperatur von 29 °C. Ob am Boden gemessen oder zehn Meter über dem Boden, ob bei Regen oder Sonnenschein. Für einen Klimatologen dürfte das äußerst langweilig sein. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Aber wie das so ist, hat auch solch ein Wetter seine Tücken. Wie sich jeder vorstellen kann, ist es bei diesen Temperaturen schwer, einzuschlafen. In der Koje staut sich die Luft und aufgrund des wenigen Windes kommt nicht genügend Frischluft über die Luke ins Innere. Irgendwann schläft man dann doch ein, die besagte Luke weit aufgerissen. Träumt

Neues Bad auf Katinka

Das alte Bad muss raus sagte die Chefin eines Tages. Ok sagte ich, einfach so. In diesem Moment darf man nicht widersprechen, das hab ich in den letzten 20 Jahren gelernt. Das Beste was ich in dieser Situation tun konnte, war mich auf den Weg in den nächsten Baumarkt zu begeben um mich inspirieren zu lassen. Schindete ich doch somit ein wenig Zeit heraus um das Unvermeidliche noch ein wenig heraus zu zögern. 
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Sie hat ja Recht, der Spiegel hatte quer über die gesamte Länge vom Fenster bis zur Wand einen Riss. Ebenso war das Waschbecken mit einer scheusslichen Klebenaht verunstaltet. Kurz das Bad war in die Jahre gekommen und war nicht mehr schön anzusehen. Allein, es braucht bei mir immer eine Weile bis ich mich überwinden kann. Dies scheint ein weit verbreitetes Phänomen bei Männern zu sein, sagt zumindest Gaby. Wie auch immer, wir besorgten neue Wandverkleidung, Tischplatte und Waschbecken sowie diverses Zubehör und ich machte mich als bald an den Ausbau der alten Einrichtung. Wie schon befürchtet verabschiedete sich der Spiegel in kleinen, ja sogar ganz kleinen Teilen von der Wand. Mit Schutzbrille, Hammer und Stechbeitel bewaffnet, rückte ich der Wandverkleidung zu Leibe, welche sich nur widerwillig von der Holzwand löste. Derjenige, der das Bad eingebaut hat, ist mit dem Silikonkleber nicht gerade sparsam umgegangen. Genauso hatte ich mir das vorgestellt, eben "einfach so". 
















 
Das Wachbecken verhielt sich auch nicht gerade kooperativ und so, griff ich zur Gewalt und ging auf die Plastikwanne los. Hartnäckig weigerte sich das Becken seine angestammte Position zu verlassen. Schliesslich gab der Klügere von uns beiden nach und die Wanne löste sich, zwar in mehren Einzelteilen aber immerhin, aus der gefühlten Vollverklebung. Puh! das war geschafft, jetzt noch das restliche Silikon runter kratzen und dann kann mit dem Einbau der neuen Einrichtung begonnen werden.   
 Zum Einbau bediente ich mich professioneller Hilfe. Peter erklärte sich spontan bereit mich bei diesem Projekt zu unterstützen und so fuhren wir  mit einem, zugegebenen mulmigen Gefühl, Richtung Italien. Nicht weil wir es uns nicht zutrauten aus dem oben abgebildeten Chaos wieder ein halbwegs anständiges Bad zu zaubern, vielmehr bliess seit Tagen ein heftiger Sturm der weite Teile von Italien verwüstet hatte. So waren unweit von unserer Marina, in Rapallo, einige Yachten zu Schaden gekommen, indem sie an Land gespült wurden und versicherungstechnisch wohl als Totalschaden eingestuft werden. Aber auch wenn um Loano herum die Spuren der Verwüstung sichtbar waren, blieben die Boote in der Marina di Loano unbeschadet. 
 
Wir machten uns also an den Einbau und passten zunächst die Tischplatte an. Zeichneten die Löcher für Abfluss und Zuleitung Warm.- Kaltwasser an und sägten diese aus. Anschliessend verschraubte ich die Tischplatte von unten zusammen mit der Grundplatte, oder was davon übrig war. Eine 2mm dicke Aluminium-Kunststoff Verbundplatte dient als Wandverkleidung. Die Verbundplatte ist selbstklebend und kann mit dem Teppichmesser geschnitten und eingepasst werden. Für den Fensterausschnitt fertigten wir eine Schablone an, trotzdem mussten wir einige Male nachschneiden und ich wartete eigentlich darauf, dass ich endlich zuviel abschnitt um dann das Ganze in den Müll werfen zu können, doch auch Peter merkte, dass wir hier in einer entscheidenden Phase des Projekts waren und hielt sich mit kernigen Sprüchen zurück. Letztendlich haben wir es dann doch noch ganz gut in den Griff bekommen und konnten die Verkleidung einkleben. Die Stosskanten deckten wir mit einer 2cm Winkelschiene ab. Der Spiegel ist auf eine Kunststoffplatte aufgedampft oder als Folie aufgeklebt. Hat den Vorteil, dass wir das gute Stück zusägen konnten. Leider hat er auf der Rückseite keine selbstklebende Folie sodass wir ihn mit Silikon eingeklebt haben.
 Das Waschbecken hab ich über den Ablauf mit der Tischplatte nach unten verschraubt und somit mal grundsätzlich fixiert. Ging gerade so, zwei Gewindegänge weniger und ich hätte mir etwas Anderes überlegen müssen. Den nicht vorhanden Überlauf muss man am Abfluss abkleben sonst wird es unter dem Waschbecken ungewollt nass. Ausserdem sollte man bevor man das Waschbecken fixiert, die Armatur montiert haben, danach hat man keine Chance mehr, aber das ist natürlich individuell, je nachdem was man an Einrichtung ausgewählt hat. Einen richtigen Standard scheint es hier nicht zu geben. 
 
 Ebenso gibt es keinen Standard beim Wasseranschluss. Die mitgelieferten Anschlüsse der Armatur passten natürlich nicht. Wir fanden jedoch zwei Anschlusstücke im Baumarkt. Leider fanden wir nichts passendes für den Abfluss, aber da bin ich zuversichtlich, das werden wir auch noch schaffen. An der Frontseite wird noch eine Abdeckleiste angebracht die ich auch noch beschaffen muss. Alles in allem bin ich mit unserem neuen Bad zufrieden womit ich wieder auf meinen Anfangssatz zurück komme und erst einmal "La jefa" entscheiden lasse. Ganz nach dem Motto:
Bloss nicht widersprechen.




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